Wer sich gesünder ernähren will, stolpert früher oder später über ein scheinbar harmloses Grundnahrungsmittel: Brot.
Ausgerechnet Brot! Das, was auf keinem Frühstückstisch fehlen durfte, was nach Zuhause riecht, nach Kindheit und Geborgenheit.
Vor allem: über das Brot, das man immer gegessen hat. Weißbrot, Toast, Brötchen vom Lieblingsbäcker. Für viele ist es ein Stück Zuhause, ein Stück Alltag. Und plötzlich soll man es weglassen? Oder gegen „Eiweißbrot“ oder „Vollkornbriketts“ tauschen, die einfach nicht schmecken?
Ein Mitglied schrieb uns:
„Vollkornbrot schmeckt mir nicht. Eiweißbrot ist auch ekelig. Ich esse gerne Brot. Aber mein Kopf qualmt schon, weil ich mir nur noch Gedanken über das Essen mache.“
Genau hier beginnt der innere Konflikt vieler Menschen: Der Körper verlangt nach Veränderung – der Kopf sehnt sich nach Ruhe, nach Klarheit. Und das Herz? Das hängt noch am warmen Brötchen vom Sonntagmorgen.
Das ist ehrlich. Und genau deshalb wertvoll. Denn Brot ist mehr als Nahrung. Brot ist Erinnerung, Genuss, Gewohnheit, Sicherheit. Brot ist wie ein alter Freund – immer da, wenn man Trost braucht. Doch manchmal muss man sich auch von alten Freunden verabschieden, wenn sie einem nicht mehr guttun.
Zwischen Sehnsucht und Selbstfürsorge
Wenn wir uns vom Brot verabschieden sollen, ist das nicht einfach eine Ernährungsfrage. Es ist eine Frage der Identität.
Was tun, wenn man Brot liebt?
Verzicht ist keine gute Strategie. Wer versucht, „nie wieder“ etwas zu essen, denkt fast nur noch daran. Besser:
Übergangslösungen.
Versuche langsam neue Sorten: Dinkelvollkorn, Buchweizenbrot, Roggen-Mischbrot, Sauerteigbrot aus dem Bioladen. Immer wieder probieren, in kleinen Mengen.
Backe selbst! Brotbacken kann meditativ sein – und du bestimmst, was reinkommt. Es gibt viele einfache Rezepte mit Haferflocken, Quark oder Linsenmehl.
Denk in Mahlzeiten, nicht in Verboten. Wenn du morgens eine Scheibe deines Lieblingsbrotes isst, aber dazu Gemüse, Ei und Tee statt nur Wurst und Butter, hast du schon viel gewonnen.
Was hinter dem „Ich kann nicht ohne Brot“ oft steckt:
Der Wunsch nach etwas, das „normal“ ist.
Die Angst, dass alles auf einmal anders werden muss.
Die Überforderung durch zu viele Informationen.
Und manchmal: Ein innerer Widerstand, der nicht aus Trotz kommt, sondern aus Schutz.
Unser Tipp: Gib dir selbst die Erlaubnis, noch Brot zu essen. Aber tu es bewusst. Beobachte dich. Und erinnere dich daran: Es geht nicht darum, perfekt zu sein. Es geht darum, auf dem Weg zu bleiben – Schritt für Schritt, Bissen für Bissen. Mit Liebe statt Druck. Mit Neugier statt schlechtem Gewissen.
In nächsten Artikel schauen wir auf genau diesen Punkt: Warum viele bei der Umstellung traurig werden – und was dabei hilft.
Wenn du Fragen hast oder uns deine Brotgeschichte erzählen willst: Schreib uns. Vielleicht wird daraus der nächste Artikel.






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