Manchmal ist nicht Bewegung, sondern die bewusste Pause der erste Schritt zur Heilung. Das klingt banal – ist aber für viele das größte Hindernis. Wer im Dauerstress lebt, wer gewohnt ist, sich nur über Leistung zu definieren, der empfindet Ruhe schnell als Schwäche.
Doch genau das Gegenteil ist wahr: In der Stille beginnt der Körper, zu heilen. Oder wie unsere Großeltern sagten: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Eine Weisheit, die wir in der lauten Welt von heute längst verlernt haben – und doch genau jetzt so dringend brauchen.
Nach einem Infarkt denken viele: Jetzt muss ich stark sein, trainieren, kämpfen. Doch das Herz braucht nicht nur Bewegung. Es braucht Vertrauen. Und Stille. Es braucht Momente, in denen nichts passiert – außer der Rückkehr zu sich selbst.
Ich selbst habe es gespürt: Erst die bewusste Entscheidung, täglich mindestens zwei Stunden einfach nichts zu tun, brachte echten Fortschritt. Kein Handy. Kein Input. Keine Anforderungen. Nur Atmung. Natur. Sein. Am Anfang war es schwer – es kribbelte, die Gedanken wollten wegrennen. Aber mit jedem Tag wurde es leichter. Und siehe da: Der Blutdruck sank. Der Schlaf wurde tiefer. Die Gedanken klarer.
Viele Menschen fürchten die Stille, weil sie dann sich selbst begegnen. Doch genau da beginnt oft die wahre Erholung. Der Körper kann nur regenerieren, wenn er sich sicher fühlt. Und Sicherheit entsteht nicht durch Aktivität, sondern durch Geborgenheit. Durch das Gefühl: Ich darf einfach sein. Denn genau in diesem Zustand beginnt der Körper, loszulassen. Die Atmung wird tiefer, der Puls ruhiger, die inneren Alarme schalten sich ab. Der Parasympathikus – unser Ruhenerv – übernimmt. Und genau dann beginnt echte Regeneration. So wie ein Motor ohne Stress und Druck läuft, wenn er gut geschmiert ist, so läuft auch unser Körper ruhiger, wenn Sauerstoff frei und bewusst aufgenommen wird. Atem ist mehr als Funktion – er ist der Schlüssel zur inneren Sicherheit.
Mini-Impuls:
Probier es aus: 30 Minuten täglich. Kein Gerät. Kein Lärm. Nur du. Dein Atem. Und vielleicht ein Baum vor deinem Fenster. Oder ein Stück Himmel. Beobachte, was geschieht – ohne etwas zu wollen. Manchmal ist genau das die wichtigste Medizin.






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