Es gibt diese Tage, Wochen, manchmal sogar Monate, in denen wir uns fremd vorkommen im eigenen Leben. Als wären wir Zuschauer einer Serie, in der wir selbst die Hauptrolle spielen – aber ohne Regie, ohne echtes Drehbuch.
Eine junge Nutzerin auf gesundheitsfrage.net schrieb:
„Ich habe es wegen Sachen auf Social Media bekommen, die mich längere Zeit belastet haben. Seitdem fühle ich mich nicht mehr so wie davor. Ist das, was ich dadurch bekommen habe, ein Schutzmechanismus des Gehirns?“
Diese Frage ist mehr als ein Hilferuf. Sie ist ein Spiegel unserer Zeit.
Was passiert, wenn Reize, Bilder und Erwartungen stärker werden als unser inneres Gleichgewicht?
Dann kann es geschehen, dass der Mensch sich entfremdet: von sich selbst, von seinem Körper, von seinen Gefühlen. Die Seele reagiert mit Rückzug, das Denken wird stumpfer, die Freude seltener. Und manchmal bleibt nur noch der Gedanke: Ich bin nicht mehr wie ich war.
Doch genau da liegt der erste Lichtstrahl:
Du spürst, dass sich etwas verändert hat.
Das bedeutet: Deine innere Wahrnehmung funktioniert noch. Vielleicht hast du dich selbst vor einem Überreizungszustand geschützt. Vielleicht hat dein Kopf dich zurückgezogen, um dich zu retten.
Und jetzt?
Jetzt beginnt der Weg zurück. Nicht sofort, nicht linear. Aber möglich. Mit einem ehrlichen Blick, mit Geduld, mit neuen Impulsen.
Wir bei Fak-Fakten glauben: Es gibt keinen besseren Experten für dein Leben als dich selbst – wenn du dir wieder vertraust.
Impulse zum Weiterdenken:
- Was fühlt sich echt an?
- Was ist wirklich dein Wunsch – und was wurde dir durch ständige Vergleiche, Likes und Lebensratgeber eingeredet? Muss man wirklich „etwas aus sich machen“, oder darf man einfach da sein?
- Was wurde dir aufgedrängt? Die Angst, zu wenig zu sein? Die Vorstellung, wie man auszusehen oder zu fühlen hat? Die Erwartung, ständig erreichbar, glücklich oder stark zu sein?
- Welche Stimme in dir verdient wieder Gehör? Die leise, die du früher hattest. Die neugierige, die träumen durfte. Die erschöpfte, die nach Ruhe ruft. Gib ihr Raum. Und wenn du magst: Stell dir vor, du bist der Präsident deines inneren Landes. Welche Entscheidungen triffst du heute für dich selbst?
Warum so viele ins Loch fallen: Hinter fast allen Entfremdungsgefühlen steckt ein tiefer Mangel: Liebe. Nicht immer romantisch, sondern existenziell. Anerkennung. Angenommensein. Wärme. Viele versuchen, diesen Mangel zu kompensieren – und machen genau da einen großen Fehler: Sie versuchen, nicht mehr sie selbst zu sein. Sondern das zu verkörpern, was das Außen verlangt oder vorgibt.
Der Clou daran ist: Früher hat dieser Trick oft geholfen. Man passte sich an und wurde gemocht. Doch auf Dauer passiert etwas Tragisches:
Wer sich verstellt, der wird nicht erkannt – auch nicht von denen, die genau dich lieben könnten.
Denn der passende Mensch – sei es ein Freund, ein Partner oder einfach ein Seelenverwandter – sucht dich. Mit deinen Ecken und Kanten. Mit deiner Art, zu denken, zu fühlen, zu sprechen. Wenn du dich verstellst, sucht dieser Mensch vergeblich – und du läufst vorbei an der echten Begegnung, die dir guttun würde.
Das zu verstehen, hat bei vielen alles verändert.
Du bist nicht falsch. Vielleicht war die Welt einfach zu laut.






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