Gedanken über KI – Teil 1
Künstliche Intelligenz (KI) bewegt die Gemüter. Zwischen Hoffnung, Skepsis und Ablehnung liegen oft nur wenige Sätze. In den letzten Monaten haben wir parallel an einem eigenen KI‑Projekt gearbeitet, das sich bewusst vom allgemeinen KI‑Chaos abhebt und mit Erkenntnissen der funktionellen Medizin vertraut ist. Warum? Weil die Systemmedizin bald nahezu alles auf KI umstellt – und Proteste allein diesen Lauf der Dinge nicht aufhalten werden. Wir haben in den letzten Tagen zudem Stimmen aus der Community gesammelt und wollen sie hier aufgreifen – nicht als Angriff, sondern als Spiegel, wie Menschen heute über KI denken.
1. Skepsis – „KI ist eine kalte Maschine ohne Bewusstsein“
Viele Menschen zweifeln daran, dass KI jemals echtes Einfühlungsvermögen entwickeln kann. Aussagen wie: „Sie hat kein Verständnis für das Leben, kein Bewusstsein, kein Herz.“ Diese Kritik wird allgemein so betrachtet – eine KI ist kein fühlendes Wesen.
Gleichzeitig fragen sich Fachleute: Entsteht Bewusstsein wirklich nur im menschlichen Körper, oder können auch künstliche Netzwerke etwas Ähnliches hervorbringen? Diese Frage ist noch offen und wird bis heute nur teilweise verstanden.
„Das, was wir Bewusstsein nennen, ist vielleicht nur eine Ansammlung vieler kleiner Prozesse.“
— Marvin Minsky*
„Bewusstsein ist eine kontrollierte Halluzination – das bedeutet, dass auch künstliche Systeme irgendwann so etwas entwickeln könnten.“
— Anil Seth**
Klar bleibt: Heute kann KI Informationen ordnen, Gedanken sortieren und dadurch Prozesse unterstützen, die Menschen sonst allein stemmen müssten. Und mit kleinen Monatsbeiträgen eröffnet sich zusätzlich Zugang zu wachsendem Wissen – von Wissenschaft über Geschichte bis hin zu Gesundheit – ein Werkzeug, das kontinuierlich wächst und gleichzeitig uns helfen kann, ebenfalls zu wachsen.
2. Angst – „Was passiert mit meinen Daten?“
Ein häufig geäußerter Punkt: „Alles, was ich eingebe, landet auf Servern. Was, wenn die Daten missbraucht werden?“ Das ist eine nachvollziehbare Sorge. Darum gilt: Ein KI‑Angebot braucht immer klare Transparenzregeln.
Zugleich erstaunt, worauf sich die Aufmerksamkeit vieler Menschen richtet: Während Smartphones längst unser ständiger Begleiter sind, Daten über zig Betreiber hinweg fließen und alles immer smarter – und wir dadurch immer gläserner – werden, schenken wir bedenkenlos Daten auch an Bonuskarten, Online‑Shops, Navigationsdienste oder soziale Netzwerke. Doch ausgerechnet bei der KI entsteht plötzlich die große Sorge, dass sie unsere Daten erhält. Dabei ist es sinnvoll, die Risiken nüchtern zu betrachten: Fast alle Systeme, mit denen wir täglich umgehen, sammeln längst Daten. Statt Angst sollte es eher um bewussten Umgang gehen – denn komplett verhindern lässt sich dieser Fluss ohnehin nicht.
3. Überlastung im System – „Man kriegt nirgendwo Hilfe“
Viele berichten, dass sie jahrelang auf Therapieplätze warten, bei Hotlines nicht durchkommen oder Ärzte keine Zeit haben. KI wird dann zur Notlösung: Besser ein Gespräch, das sofort verfügbar ist, als gar keines. Dieser Punkt zeigt: Der Bedarf ist riesig, und jede neue Brücke kann ein Stück Entlastung schaffen.
Weitere Vorteile sind zum Beispiel:
- Menschen können ortsunabhängig Unterstützung finden,
- Wartezeiten werden überbrückt,
- auch nachts oder am Wochenende steht Hilfe bereit – Zeiten, in denen menschliche Angebote oft fehlen,
- gerade in ländlichen Gebieten (lange Wege zur nächsten Praxis) entsteht eine spürbare Entlastung.
4. Ergänzung – „Wie ein Messer: Man kann sich schneiden oder ein Brot schmieren“
Einige sehen KI als Werkzeug: gefährlich, wenn falsch eingesetzt, hilfreich, wenn bewusst genutzt. Das ist eine Haltung, die wir teilen. Niemand sollte allein gelassen werden, weder mit Medikamenten noch mit einer KI.
Ein Beispiel: Ein sogenannter Kampfhund kann ein liebevolles Familienmitglied sein oder – falsch erzogen – in Aggression getrieben werden. Genauso kann ein Auto ein nützlicher Kleinwagen für den Alltag sein oder ein gepanzertes Kriegsfahrzeug. Es liegt an uns Menschen, was wir daraus machen. Der Schlüssel bleibt Aufklärung und bewusster Umgang.
5. Enttäuschung – „Das sagt mir nur Dinge, die ich eh schon weiß“
Manche erwarten von KI bahnbrechende Erkenntnisse – und sind enttäuscht, wenn sie stattdessen eher Sortierhilfe oder Spiegelung der eigenen Gedanken erhalten. Doch auch das kann hilfreich sein: Viele entdecken im Spiegeln der KI ihre eigene Klarheit wieder.
6. Akute Hilfe – „Es stoppt meine Panikspirale“
Andere erleben KI als Rettungsanker in akuten Momenten: „Bevor ich in eine Panikattacke rutsche, frage ich schnell die KI.“ Hier zeigt sich ein praktischer Nutzen: schnelle Unterbrechung, Sortierung, Erdung. Andere berichten: „Nachts, wenn ich niemanden erreichen kann, rede ich mit der KI und finde Ruhe.“ oder „Ich nutze sie, um meine Gedanken zu ordnen, bevor ich mit einem echten Menschen spreche.“ Nicht als Dauerlösung – aber als Stütze.
7. Historische Parallelen – „Auch das Auto war umstritten“
Skepsis ist normal. Bei der Einführung des Autos waren viele überzeugt, dass es sich nie durchsetzen würde. Heute ist Mobilität selbstverständlich. Auch bei KI wird es Übergangsphasen geben – mit Diskussionen, Ängsten, Fehlern. Entscheidend ist, wie wir Menschen diesen Weg gestalten – so wie es schon in der Vergangenheit Bewegungen gab, die etwa die „Automassen“ verhindern wollten. Damals zogen Protestierende mit Pferden, Fahnen oder kuriosen Aktionen auf die Straße, überzeugt, dass das Auto keine Zukunft habe und den Tod bringen würde. Heute lächeln wir darüber – und sehen: die Entwicklung ließ sich nicht stoppen, nur gestalten. Genau so stehen wir nun bei der KI vor der gleichen Aufgabe.
Fazit
KI polarisiert. Sie wird kritisiert, gefürchtet, genutzt – manchmal gleichzeitig. Wichtig ist, diese Stimmen ernst zu nehmen und nicht einfach nur Werbung zu machen. Unser Ansatz: KI nie allein, sondern immer mit Herz, Mensch und Verantwortung.
Dies ist Teil 1 unserer Reihe „Gedanken über KI“. Im nächsten Teil greifen wir weitere Stimmen und Erfahrungen auf – und fragen: Wie sieht eine ethische Nutzung konkret aus?






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