💔 Keine Zahlen, keine Transparenz – warum Herzpatient:innen in Deutschland in Angst leben
Einstieg
„80 % Verengung, Sie sterben bald.“ – solche Sätze hören Herzpatient:innen immer wieder. Panikmache im weißen Kittel. Doch wenn Patient:innen sich beschweren wollen, zeigt sich schnell: Transparenz fehlt. Beschwerden über Drohungen, Falschinformationen oder Einschüchterung landen selten dort, wo sie hingehören – bei den Ärztekammern. Und wenn, verschwinden sie in undurchsichtigen Statistiken.
Was die Zahlen sagen (und verschweigen)
- MDK-Statistik 2023: Im Fachgebiet Innere Medizin/Kardiologie wurden 282 Fälle von Behandlungsfehlern erfasst – bei insgesamt knapp 3.800 Begutachtungen. Für viele klingt das erstaunlich niedrig.
- Ärztekammern: Es gibt keine gesonderte Erfassung für Herzpatient:innen oder für Fälle, in denen Einschüchterung und Drohungen eine Rolle spielen. Wenn die Zahl bei null liegt, ist genau das die Zahl – und sie wirft Fragen auf.
- Dieses Fehlen ist keine Bagatelle, sondern ein systemisches Problem: Ohne Zahlen bleibt Kritik unsichtbar.
Warum das problematisch ist
Herzpatient:innen befinden sich nach Infarkt oder Diagnose in einer existenziellen Ausnahmesituation: Angst vor dem Tod, Abhängigkeit vom Arzt, Sehnsucht nach Sicherheit. Wenn in diesem Moment die Formel „Wenn Sie nicht …, dann …“ ausgesprochen wird, stürzen viele in Unsicherheit, Angstzustände oder gar Depressionen. Wer nach Alternativen zu Medikamenten oder Operationen fragt, wird nicht selten beschimpft, als Risikopatient abgestempelt oder bedroht, dass keine Behandlung mehr stattfindet. Aussagen wie „Wenn Sie das Medikament ablehnen, kann ich Sie nicht weiter behandeln“ sind kein Ausnahmefall – sie zeigen, wie tiefgreifend diese Rhetorik wirken kann.
Das ist mehr als ein Kommunikationsproblem. Es ist bewusste medizinische Einschüchterung – und führt dazu, dass Menschen sich entmündigt fühlen und aus Angst handeln statt aus Überzeugung.
Patientenrechte – was verschwiegen wird
- Freie Behandlungswahl: Patient:innen haben in Deutschland das Recht, zwischen verschiedenen Behandlungsmethoden zu wählen – auch naturheilkundlich.
- Aufklärungspflicht: Ärzt:innen müssen Chancen und Risiken wahrheitsgemäß darstellen. Drohungen wie „Ohne Medikament sterben Sie“ sind keine Aufklärung, sondern Manipulation.
- Selbstbestimmung: Niemand darf gezwungen werden, eine Therapie anzunehmen. Wer trotzdem eingeschüchtert wird, erlebt eine Verletzung seiner Rechte.
Unser nächster Schritt
Fak-Fakten startet eine neue Unterseite für Patient:innenrechte. Dort stellen wir Musterbriefe bereit:
- Beschwerden an Ärztekammern
- Eingaben bei Schlichtungsstellen
- Anschreiben an Behörden
Ziel: Jede:r Patient:in soll handlungsfähig bleiben – auch dann, wenn Angst-Rhetorik eingesetzt wird. Wer die eigenen Rechte kennt, fällt nicht mehr so leicht auf Manipulation herein.
In unserem nächsten Artikel (Mittwoch) zeigen wir, wie man sich konkret wehren kann – mit juristisch wasserdichten Vorlagen und Tipps zur praktischen Anwendung. So wird aus Ohnmacht Handlungskraft.
Call to Action
Wir werden die Ärztekammern direkt anschreiben und um klare Zahlen bitten. Bis dahin gilt: Jede Beschwerde ist ein Schritt aus der Ohnmacht. Nutzen Sie unsere Muster und machen Sie Ihr Recht sichtbar.
👉 Denn Fakt ist: Wer weiter Drohungen ausspricht, obwohl die Studienlage anderes zeigt, stellt sich nicht auf die Seite der Wahrheit – sondern auf die Seite der Täuschung.
💬 Haben Sie selbst Erfahrungen mit Drohungen oder Einschüchterung gemacht? Teilen Sie sie mit uns – jede Stimme macht sichtbar, was sonst verborgen bleibt.






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