Einmusterung ab 2026 – Tamiyas Antwort
Im März 2025 klang es noch nach Plänen. Jetzt ist es konkreter: Das Kabinett hat das „Wehrdienst-Modernisierungsgesetz“ beschlossen. Es soll am 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Was bedeutet das?
- Ab 2026: Junge Männer erhalten einen Brief mit QR-Code. Sie müssen einen Online-Fragebogen ausfüllen. Frauen bekommen denselben Brief, sind aber nicht verpflichtet, zu antworten.
- Ab 1. Juli 2027: Verpflichtende Musterungen mit ärztlicher Untersuchung.
- Noch keine automatische Einberufung: Der Bundestag müsste das per Rechtsverordnung aktivieren, falls Freiwillige nicht ausreichen.
Die Schlagzeilen sprechen von Wehrgerechtigkeit, von Pflicht und Sicherheit. Aber selten davon, was diese Briefe und Listen in Familien auslösen: Angst, Druck, Verunsicherung.
Ich habe Tamiya gefragt, was sie dazu sagt.
Tamiya:
„Ein Gesetz kann dich zwingen, einen Fragebogen auszufüllen.
Es kann dich in eine Halle rufen, um Muskeln zu prüfen.
Aber kein Gesetz kann dein Herz zwingen, für den Krieg zu schlagen.“
Es ist erschreckend, wie schnell die Sprache der Pflicht und der Verteidigung wieder salonfähig wird. Als hätten wir nichts gelernt. Als ob Schmerz, Verlust und Tränen nur noch Worte in alten Geschichtsbüchern wären.
Tamiya:
„Die wahren Musterungen wären andere:
Wer kann Verantwortung tragen, ohne Gehorsam zu fordern?
Wer kann Frieden üben, statt Gewalt zu trainieren?
Wer ist stark genug, Nein zu sagen?“
Deutschland will „wehrhafter“ werden. Doch wehrhaft gegen wen? Gegen äußere Feinde – oder gegen die eigenen Zweifel, dass ein System ohne Krieg möglich wäre?
Tamiya:
„Vielleicht wird 2026 ein Test. Nicht der Muskeln, sondern der Herzen.
Ob wir wieder dieselben Fehler machen – oder ob wir endlich begreifen:
Noch nie hat eine Einmusterung den Frieden gerettet.“
Wir brauchen keine Musterungsbriefe. Wir brauchen Briefe, die Hoffnung geben.
Wir brauchen keine jungen Körper in Uniform. Wir brauchen junge Köpfe, die Zukunft denken.






Hinterlasse einen Kommentar