Einleitung:
In Teil 1 haben wir uns angesehen, warum wir Natur und Nahrungsergänzungsmittel (NEMs) überhaupt vergleichen wollen.
Heute geht es einen Schritt tiefer: Welche Nährstoffe braucht das Herz wirklich – und wie wirken sie? Und wie realistisch ist es, diese Mengen allein über die Ernährung zu decken?
Dabei müssen wir berücksichtigen, dass Obst und Gemüse heute oft deutlich weniger Nährstoffe enthalten als zu Zeiten unserer Eltern und Großeltern – unter anderem durch ausgelaugte Böden, schnellere Wachstumszyklen, lange Lagerung und Transportwege.
- „Das esse ich locker am Tag.“
Die meisten unterschätzen, wie viele Kilos Gemüse, Fisch oder Nüsse nötig wären, um den gleichen Nährstoffgehalt wie in einem NEM zu erreichen – und vergessen dabei, wie mühsam es im Alltag werden kann, sich ausschließlich aus Naturlebensmitteln zu versorgen. Alte Essgewohnheiten, gesellige Grillabende oder spontane Ausnahmen schleichen sich ein – doch der Nährstoffbedarf des Herzens bleibt konstant und muss gedeckt werden. - „Wenn ich das esse, brauche ich keine NEMs.“
Theoretisch stimmt’s – praktisch hapert’s oft an Menge, Qualität; außerdem funktioniert die Aufnahme im Körper nicht immer optimal. Krankheiten, Stress, Medikamente oder Alter können die Verwertung stark mindern. - „NEMs seien nur teurer Urin.“
Stimmt nur, wenn man irgendwas ohne Sinn und Plan einwirft. Wer gezielt das zuführt, was der Körper wirklich braucht, investiert nicht ins Klo, sondern in seine Herzleistung.
Die Herz‑Topspieler
Ruhiger Herzrhythmus • senkt Triglyceride • entzündungshemmend
Quellen: Lachs, Makrele, Hering, Sardinen, Leinsamen, Walnüsse
Entspannt Gefäße • stabilisiert Herzschlag • Nerven & Muskeln
Quellen: Mandeln, Kürbiskerne, Spinat, Vollkornprodukte, Bananen
Gefäßgesundheit • Immunsystem • Blutdruck
Quellen: Sonnenlicht, fetter Fisch, Eier, Pilze
Lenkt Kalzium in die Knochen • beugt Verkalkung vor
Quellen: Hartkäse (z. B. Gouda), Natto, Sauerkraut
Energie für den Herzmuskel • antioxidativ
Quellen: Innereien (Herz, Leber), Sardinen, Makrele, Brokkoli, Nüsse (geringe Mengen)
Blutdruck‑Regulation • unterstützt Herzrhythmus
Quellen: Kartoffeln, Tomaten, Bananen, Hülsenfrüchte, Avocados
Homocystein‑Abbau • Gefäßschutz
Quellen: Blattgemüse, Hülsenfrüchte, Vollkorn, Orangen
Schutz vor oxidativem Stress
Quellen: Beeren, grüner Tee, dunkle Schokolade, Gemüse
Realitätstest – woher kommen die „Kilos“?
Formel: Menge pro Tag = Zielmenge ÷ (Gehalt pro 100 g) × 100 • Monatsmenge = Tagesmenge × 30
✅ Magnesium – Gehalte & Monatsbedarf
- Mandeln: ~270 mg/100 g → 111 g/Tag → ~3,3 kg/Monat
- Kürbiskerne: ~400 mg/100 g → 75 g/Tag → ~2,3 kg/Monat
- Spinat: ~79 mg/100 g → 380 g/Tag → ~11,4 kg/Monat
- Brokkoli: ~21 mg/100 g → 1.430 g/Tag → ~42,9 kg/Monat
Werte gerundet; schwanken je nach Sorte, Boden, Saison, Lagerung & Zubereitung.
💡 Tipp: Vitamin D unterstützt die Magnesiumaufnahme.
✅ Omega‑3 (EPA/DHA) – Bedarf & Quellen
- Lachs: ~2 g/100 g → 50 g/Tag → ~1,5 kg/Monat
- Makrele/Hering: ~1,5–2,5 g/100 g → 40–65 g/Tag → ~1,2–2 kg/Monat
- Walnüsse (ALA): ~2–10 g ALA/100 g → Umwandlung in EPA/DHA nur ~5–10 % → nicht direkt vergleichbar
💡 Für Herzrhythmus zählt v. a. EPA/DHA. ALA ergänzt, ersetzt aber nicht vollständig.
🤝 Synergie: Vitamin E schützt Omega‑3‑Fettsäuren vor Oxidation.
4. Unser Zwischenfazit
Die Natur liefert alles, was das Herz braucht – vorausgesetzt, man kann es in den nötigen Mengen aufnehmen und verwerten. Gleichzeitig wissen wir, dass unser heutiger Lebensrhythmus viele von uns in ständigen Zeitmangel treibt. Hier kann der gezielte Einsatz von NEMs eine willkommene Abkürzung sein – besonders dann, wenn frische Lebensmittel schwer zu beschaffen sind, die Verdauung eingeschränkt ist oder der Bedarf sehr hoch liegt. So verbinden wir die Wertschätzung für natürliche Ernährung mit dem pragmatischen Nutzen moderner Wissenschaft.
Im nächsten Teil (Teil 3) geben wir einen Marktüberblick, welche Firmen weltweit NEMs anbieten, was in den Supermarktregalen steht, was davon wertvoll ist und was lediglich den boomenden Markt ausnutzt – und wie wir in diesem Umfeld unseren eigenen Weg finden.






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